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Muehlenkultur (was: Mohammed Abbas (Pali-Cheffe): »Israelis müssen aus "Palästina" verschwinden«)
(zu alt für eine Antwort)
Frank Toennes
2013-07-29 21:29:43 UTC
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Am 29. Juli 2013 schrieb Ulf Gerkan:

[...]
Ähnlich vielleicht, wie Holland mit zunehmender Handelsmacht und Größe
seines Kolonialreiches dieses Spezifikums wegen aus dem deutschen
Staatsverband ausschied und eine eigene Nation bildete.
Ein Thema fuer Geschichte.

Wie konnte das "kleine Holland" - das sich bis dato gegen die Elemente
zu verteidigen hatte - im 16. und 17. Jahrhundert zu einer bedeutenden
See- und Handelsmacht aufsteigen und auf vielen Kontinenten Handelsnie-
derlassungen und Kolonien gruenden, die grossen Reichtum brachten?

Muehlenkultur. Muehlen entwaesserten das Land, Saegemuehlen forcierten
im goldenen Zeitalter den "Schiffsbau". Erst die Saegewerke in Zaandam
und der darauf beruhende Schiffsbau brachten mit ca. 300 Stapellaeufen
pro Jahr Holland zur fuehrenden Seemacht in sehr raschem Zeitraum.

Farb-, Papier- und Gewuerzmuehlen waren schlieslich der Schluessel zur
Weltmacht, belebten den weltweiten Handel, waehrend in Deutschland der
"30-jaehrige Krieg" tobte. Allein in Zaandam wurden 1707 ca. 1200 Wind-
muehlen gezaehlt und etwa 2300 oekonomische Industriemuehlen.

Im damaligen Ruhrgebiet waren rauchenden Fabrikschornsteine das Marken-
zeichen "industriellen Fortschritts". Eine solche durch ideale Windver-
haeltnisse beguenstigte rein auf Windmuehlen beruhende Oekonomie gab's
in Deutschland nicht, hauptsaechlich fuer lokale Beduerfnisse.

Dennoch hatte Deutschland mit ca. 20.000 Windmuehlen einen landschafts-
praegenden Muehlenbestand, mehrheitlich "Wassermuehlen" in Sueddeutsch-
land.

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--
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Historyfan
2013-07-31 20:59:24 UTC
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Post by Frank Toennes
Ein Thema fuer Geschichte.
Wie konnte das "kleine Holland" - das sich bis dato gegen die Elemente
zu verteidigen hatte - im 16. und 17. Jahrhundert zu einer bedeutenden
See- und Handelsmacht aufsteigen und auf vielen Kontinenten Handelsnie-
derlassungen und Kolonien gruenden, die grossen Reichtum brachten?
Steht eigentlich schon alles in deiner Fragestellung.
Da das eigene Land nicht viel hergab, hatte man sich auf den Handel mit
anderen verlegt. Das, in geographisch expandierender Weise, bis nach Asien.
Den so erwirtschafteten Reichtum investierte man in immer mehr und grössere
Handelsschiffe und zuletzt in Millitärentwicklung zum Schutz der eigenen
Schiffe und letztendlich zum erobern millitärisch leicht zu erobernden
Gebieten mit materiellen und humanen Resourcen.
Das ging solange gut, solange es keine Konkurenz und keinen millitärischen
Widerstand dagegen gab.
Dann kamen die Engländer und machten das gleiche Spielchen, allerdings
griffen sie die anderen handelnden Nationen millitärisch auf See an, indem
sie ganz charakterlos ihre millitärischen Aktionen als Piraterie tarnten.
Alle die grossen Piraten wurden von der englischen Krone erfunden und
standen in ihren Diensten.
Alle damaligen Handel betreibenden Nationen Europas (alle ausser den
Deutschen, das es "die Deutschen" gar nicht gab) schützten ihre
Handelsschiffe mit millitärischen Mitteln und erweiterten ihre Handelsmacht
(durch billige Ware aus eroberten Kolonien) mit millitärischen Mittel. Als
dann letztendlich das deutsche Staatsgebilde soweit geeinigt war um die
eigenen Interessen zu vertreten, auch millitärisch, war der Kuchen verteilt
und der Zug abgefahren. Der Versuch nun mit aller millitärischer Macht die
bereits gefestigten Verhältnisse dann doch noch zu ändern, führte dann
letztendlich zum 1. und infolge zum 2.WK.
Holocaust und sonst noch allerlei bekloppte Ideologien waren nur die
politische Bühne zur Verwirklichung geostrategisch millitärischer und
wirtschaftlicher Ziele und das von Seiten aller beteiligten. Nur zu dumm
wenn in diesem globalen geopolitschen Ringen, einige, wie deutschen Nazis,
sich eine moralisch Blösse gaben welche dann von den anderen geostrategisch
ausgenutzt wurde.
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