Die Fuhrer-Wochenschau
2022-01-19 20:38:20 UTC
Nach der Kapitulation 1945 setzte sich das deutsche U-Boot 977 nach
Südamerika ab. Sein Kommandant Heinz Schaeffer hat anschließend stets
beteuert, keine hochrangigen Nazis transportiert zu haben. Bis heute
bleiben Rätsel.
Der Mann, der im zerbombten Nachkriegsdeutschland die Düsseldorfer Kö
entlangging, dachte im ersten Augenblick, er höre nicht richtig: „Hitler
lebt!“, rief der Zeitungsverkäufer. Und ließ die Passanten wissen, der
Diktator sei nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs an Bord des U-Bootes U
977 nach Argentinien geflohen. Am Zeitungsstand angekommen, las der Mann
dieselben Worte fett auf der Titelseite eines Boulevardblatts.
In dem Bericht hieß es, ein Autor namens Ladislao Szabo habe Beweise,
dass Hitler und andere NS-Größen in einem Geisterkonvoi nach Südamerika
gereist seien, dessen Mittelpunkt U 977 gewesen sei. Der Mann brach bei
der Lektüre in hysterisches Gelächter aus – er hatte U 977 im Krieg
kommandiert und war im Mai 1945 gen Argentinien aufgebrochen.
So schilderte Heinz Schaeffer 1950 in seinem Buch „U 977 – Geheimfahrt
nach Südamerika“ das Ereignis, das ihn dazu bewog, das Manuskript zu
verfassen. Die Story von Hitlers Flucht gehörte nach dem 8. Mai 1945
weltweit zum Inventar von Verschwörungstheoretikern. Nahrung erhielten
die Gerüchte durch die Tatsache, dass sich Schaeffer geweigert hatte,
dem Kapitulationsbefehl der Alliierten Folge zu leisten und vom Mai bis
Mitte August 1945 von Norwegen nach Mar del Plata fuhr.
Dort war am 10. Juli schon U 530 unter dem Kommando von Otto Wermuth
aufgetaucht, daher das Gerede vom Geisterkonvoi. Und obwohl Schaeffer
sein Buch schrieb, um mit dieser Legende aufzuräumen, gibt es bis heute
Zweifel, ob sein Bericht der Wahrheit entspricht.
Der Text zeugt von dem Geist, der unter vielen deutschen U-Boot-Fahrern
des Zweiten Weltkriegs herrschte. Sie hielten sich für eine absolute
Eliteeinheit. Kein Wunder, in den ersten Kriegsjahren gingen die Namen
von Kommandanten wie Prien, Kretschmer oder Schepke häufig durch die
Wochenschauen, ihre Versenkungen machten erfolgreiche U-Boot-Fahrer zu
Popstars.
.......
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article209925411/Die-Legende-von-U-Boot-977-Sie-hatten-Hitler-an-Bord.html
Südamerika ab. Sein Kommandant Heinz Schaeffer hat anschließend stets
beteuert, keine hochrangigen Nazis transportiert zu haben. Bis heute
bleiben Rätsel.
Der Mann, der im zerbombten Nachkriegsdeutschland die Düsseldorfer Kö
entlangging, dachte im ersten Augenblick, er höre nicht richtig: „Hitler
lebt!“, rief der Zeitungsverkäufer. Und ließ die Passanten wissen, der
Diktator sei nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs an Bord des U-Bootes U
977 nach Argentinien geflohen. Am Zeitungsstand angekommen, las der Mann
dieselben Worte fett auf der Titelseite eines Boulevardblatts.
In dem Bericht hieß es, ein Autor namens Ladislao Szabo habe Beweise,
dass Hitler und andere NS-Größen in einem Geisterkonvoi nach Südamerika
gereist seien, dessen Mittelpunkt U 977 gewesen sei. Der Mann brach bei
der Lektüre in hysterisches Gelächter aus – er hatte U 977 im Krieg
kommandiert und war im Mai 1945 gen Argentinien aufgebrochen.
So schilderte Heinz Schaeffer 1950 in seinem Buch „U 977 – Geheimfahrt
nach Südamerika“ das Ereignis, das ihn dazu bewog, das Manuskript zu
verfassen. Die Story von Hitlers Flucht gehörte nach dem 8. Mai 1945
weltweit zum Inventar von Verschwörungstheoretikern. Nahrung erhielten
die Gerüchte durch die Tatsache, dass sich Schaeffer geweigert hatte,
dem Kapitulationsbefehl der Alliierten Folge zu leisten und vom Mai bis
Mitte August 1945 von Norwegen nach Mar del Plata fuhr.
Dort war am 10. Juli schon U 530 unter dem Kommando von Otto Wermuth
aufgetaucht, daher das Gerede vom Geisterkonvoi. Und obwohl Schaeffer
sein Buch schrieb, um mit dieser Legende aufzuräumen, gibt es bis heute
Zweifel, ob sein Bericht der Wahrheit entspricht.
Der Text zeugt von dem Geist, der unter vielen deutschen U-Boot-Fahrern
des Zweiten Weltkriegs herrschte. Sie hielten sich für eine absolute
Eliteeinheit. Kein Wunder, in den ersten Kriegsjahren gingen die Namen
von Kommandanten wie Prien, Kretschmer oder Schepke häufig durch die
Wochenschauen, ihre Versenkungen machten erfolgreiche U-Boot-Fahrer zu
Popstars.
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https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article209925411/Die-Legende-von-U-Boot-977-Sie-hatten-Hitler-an-Bord.html